Mittwoch, 26. Dezember 2012

24. Dezember - Oh Tannenbaum



O Tannenbaum, O Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter.
Du grünst nicht nur zur Sommerzeit,
Nein auch im Winter wenn es schneit.
O Tannenbaum, O Tannenbaum,
Wie grün sind deine Blätter!


 Jedes Jahr vor Weihnachten entbrennt zwischen meinen Eltern die heiße Diskussion, ob wir in diesem Jahr einen Tannenbaum haben werden oder nicht.

Soweit ich mich erinnern kann, hatten wir immer einen Tannenbaum zu Hause. Mal mehr, mal weniger hübsch. Jedes Jahr am Heiligen Abend durfte ich den Baum schmücken, als meine Oma noch zu Weihnachten zu uns kam, haben wir das meistens zusammen gemacht.
Mein Vater und ich sind ein paar Tage vor Weihnachten losgezogen und haben im Nachbardorf einen Baum besorgt. Nicht selten haben wir einen Tannenbaum im Garten abgesägt. Mein Onkel war Förster und hat mir Setzlinge geschenkt, so dass wir alle paar Jahre einen "eigenen" Tannenbaum im Garten fällen konnten. Meistens lief das so ab, dass ich meinen Skianzug anzog und dann unter die Tanne kroch (weil ich die kleinste war) und den Baum absägte. Während mein Papa den Baum hielt, damit er nicht auf mich fallen konnte.
Dann gab es das eine Weihnachten, an dem er den Tannenbaum wütend am ersten Feiertag (25.) auf die Terrasse verbannte, weil er dort schon mindestens zum dritten mal seit Heilig Abend umgefallen war und fast meine Oma (mit 85 Jahren und Osteoporose) umgehauen hätte, wenn ich ihn nicht rechtzeitig festgehalten hätte.

Jedes Jahr entbrennt also wieder diese Diskussion, die meine Mutter mit einem bestimmten: "Solange das Kind (damit bin ich gemeint) an Weihnachten nach Hause kommt, gibt es einen Baum!" beendet.

Ich kann über vieles hinweg sehen, keine Lebkuchen im Advent, keinen Adventkranz, keinen Nikolaus... Aber Weihnachten ohne Tannenbaum ist für mich kein Weihnachten!

Ich wünsche euch allen "Fröhliche Weihnachten und frohe Festtage!"


Tannengeflüster
Wenn die ersten Fröste knistern,
In dem Wald bei Bayrisch-Moos;
Geht ein Wispern und ein Flüstern
In den Tannenbäumen los,
Ein Gekicher und Gesumm
Ringsherum.

Eine Tanne lernt Gedichte,
Eine Lärche hört Ihr zu.
Eine dicke, alte Fichte
Sagt verdrießlich: "Gebt doch Ruh!
Kerzenlicht und Weihnachtszeit
Sind noch weit!"

Vierundzwanzig lange Tage
Wird gekräuselt und gestutzt
Und das Wäldchen ohne Frage
Wunderschön herausgeputzt.
Wer noch fragt: "Wieso? Warum?"
Der ist dumm.

Was das Flüstern hier bedeutet,
Weiß man selbst im Spatzennest:
Jeder Tannenbaum bereitet
Sich nun vor aufs Weihnachtsfest,
Denn ein Weihnachtsbaum zu sein:
Das ist fein!
 
James Krüss




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